Privileg der Vielfalt

Die Blockflöte wird seit der Renaissance dem „Zeitgeist“ und den jeweiligen Anforderungen angepasst und in grosser Vielfalt hergestellt.

Die Wahl des Instrumentes – Kriterien/Fragen beim Kauf

Was soll mein Instrument können? Wo / wozu will ich es einsetzen? Solo oder Ensemble, Klangvorstellungen, Musikstile, Aussehen, Farbe.
Dazu: ganz wichtig das taktile Gefühl. Es betrifft einerseits die Finger, welche die Löcher gut spüren und ganz decken müssen. Andererseits den Mund: jeder Blockflöten-Schnabel ist etwas anders geformt, daher sollte auf ein entsprechend angenehmes Lippengefühl geachtet werden.

Worin unterscheiden sich die Blockflöten?

Verschiedene Grössen – barocke oder Renaissance-Modelle:

  • Sub-Kontra-Bass in F, – grösste Blockflöte der Welt 3,60m Luftsäule, 2,45m Höhe bei der eckigen Variante / beim Paetzold-Modell
  • Kontrabass in C bei Paetzold
  • Sub-Bass in F
  • Gross-Bass in c
  • Bass in f
  • Tenor in c‘
  • Alt in f‘
  • Sopran in c“
  • Sopranino in f“
  • Garklein-Flötlein in c“‚ — 17cm

verschiedene Grössen

Dazu kommen etliche Zwischengrössen, wie die

  • Voice-Flûte in d
  • Alt in g
  • Sopran in b

Verschiedene Grundstimmungen: 440 Hz oder ½ Ton tiefer 415 Hz oder ½ Ton höher 465 Hz

Klangqualitäten

Je nach Bauart überwiegen bei den einzelnen Instrumenten: sonore Tiefe, satte Mittellage oder klare Höhen.

Privileg der Vielfalt – Bedeutung für den/die Musiker/in

Das Privileg der Vielfalt bedeutet für Blockflötistinnen und Blockflötisten eine Herausforderung an die „Handhabung“ der Instrumente. Keine Blockflöte ist vergleichbar mit einer anderen! Dem Musikstück entsprechend wird das Instrument ausgewählt. Die Genugtuung, eigene Klang-Vorstellungen mittels unterschiedlicher Griffe, Blastechniken (Atemführung), Zungentechnik (Artikulation) und Ausdruck zu verwirklichen, erzeugt Glücksmomente.

Vielfalt

Es gibt nicht „DIE Blockflöte“ wie zum Beispiel: DAS Klavier, DIE Violine. Natürlich bestehen innerhalb einer Instrumentenfamilie feine Unterschiede in der Form, in der Art des Materials. Jedoch: auf jedem dieser Instrumente ist ein grosser Tonumfang spielbar.
Um seit dem 14.Jh. ein ähnliches Klangspektrum zu erreichen, wird in Blockflöten-Consorts musiziert. Die anfänglich 1,5 Oktaven einer Renaissance-Blockflöte konnten bis heute auf 3+ Oktaven erweitert werden.

Neue Popularität der Blockflöte seit Mitte des 20. Jh.